Warum das persönliche Kennenlernen so wichtig ist im B2B Umfeld

Ich habe Ende Februar die TFM&A Messe in London besucht und bei dieser Gelegenheit mal wieder viele internationale Kontakte persönlich kennen gelernt, mit denen ich bisher nur per E-mail kommuniziert habe. Da ich immer wieder feststelle, wie wichtig diese persönlichen Treffen sind trotz unserer medialen Gesellschaft, hier ein paar Gedanken dazu.
Meine Kunden sind vermutlich wie Ihre: Sie sind auf Skype, Xing, Facebook, Linkedin, schreiben E-Mails und SMS. Bei der täglichen Lawine an Nachrichten, die uns so erreicht, ist die Versuchung gross, sich nur noch im Office zu vergraben und virtuell zu antworten. Grosser Fehler!
Ich mag die neuen Technologien, weil Sie mir eine schnellere und flexiblere Kommunikation ermöglichen. Aber vergessen Sie nicht, dass Ihre Kunden eine Beziehung zu Ihnen aufbauen und nicht nur Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung kaufen wollen. Telkos und Webkonferenzen suggerieren reale Meetings, aber nichts ist so stark wie ein persönliches Gespräch Auge in Auge. Warum?
– Persönliche Treffen sind inoffiziell!
Viele Mitarbeiter sitzen in Grossraumbüros. Private Telefongespräche während der Bürozeiten sind damit ausgeschlossen. Das heisst aber auch, dass ich, wenn ich diesen Kontakt anrufe, die wirklich wichtigen Informationen vermutlich gar nicht erst bekomme. Die Stimmung im Team, die Eigenheiten des Chefs oder kleine Anektdoten aus dem Büroalltag – das hören Sie nur bei einer Latte Macchiato oder einem gemeinsamen Mittagessen, aber eher nicht in einer E-Mail oder am Telefon.
– Smalltalk ist nicht klein!
In der Businesskommunikation geht es darum, Probleme schnell und effizient zu lösen und Kundenwünsche zu bedienen. Businessbeziehungen entstehen, wenn Menschen miteinander sprechen und Dinge miteinander teilen, die über das Businessthema hinaus gehen. Was uns verbindet, sind Gemeinsamkeiten. Lieblingsmusik, Herausforderungen bei der Kindererziehung, das favorisierte Fussballteam,… Diese Einblicke in die Persönlichkeit des Gegenüber bekommen wir meist nur im persönlichen Gespräch. Aber genau sie machen unsere Geschäftsbeziehungen persönlicher und effizienter.
– Hinterlassen Sie einen Eindruck!
Ich mag Stulpen. Sie wissen schon, diese Armwärmer ohne Finger dran. Bei den meisten Businesstreffen werde ich tatsächlich darauf angesprochen. Sie fallen auf und scheinen irgendwie im Gedächtnis der Leute zu bleiben. Wer hätte gedacht, dass so eine kleine Mode-Marotte so oft ein Gesprächseinstieg sein kann und offenbar einen speziellen Eindruck hinterlässt. Per E-Mail oder Telefon geht das nicht.
– Lesen Sie die Körpersprache!
Der Gesichtsausdruck sagt oft mehr als tausend Worte. Die Körpersprache sagt etwas aus über Vertrauen, Empathie, Besorgnis, Ernsthaftigkeit, etc. In der virtuellen Kommunikation verlieren Sie diesen Vorteil.
Lernen Sie das Arbeitsumfeld Ihres Kontakts kennen!
Sie lernen so viel über ein Unternehmen, wenn Sie die Büroräume besuchen. Ist die Lobby hell und einladend? Werden stolz irgendwelche Auszeichnungen präsentiert? Gibt es Säfte und gesunde Snacks gratis in der Cafeteria? Bewegt sich jeder in Zeitlupe durch die Räume oder mit spürbarer Energie? Wie ist der Konferenzraum ausgestattet? Sehen die Mitarbeiter zufrieden aus oder nur gestresst? Dieses Fühlen der Firmendynamik hilft Ihnen, besser auf Ihren Gesprächspartner eingehen zu können.
Ich freue mich also, Sie persönlich kennen zu lernen oder wieder zu sehen in 2012! 🙂